ORTHOPTIK

ORTHOPTIK

Das Wort Orthoptik kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus: ortho(s) = richtig und opsis = sehen. Die Orthoptik beschäftigt sich also mit dem «richtigen Sehen», das heisst mit dem Erkennen und Behandeln von Schielen, Schwachsichtigkeit, Problemen des beidäugigen Sehens und von Funktionsstörungen der Augenmuskeln. Die Orthoptistin ist die Spezialistin für dieses Fachgebiet. In Zusammenarbeit mit dem Augenarzt untersucht sie die Augenstellung und misst Schielwinkel, Augenbeweglichkeit, Sehschärfe und Koordination beider Augen. Bei Kindern schult und begleitet sie die Sehentwicklung.


Bei kaum sichtbaren Schielabweichungen wird eine Sehschwäche häufig zu spät erkannt. Deshalb ist die Frühdiagnose entscheidend! Erste Untersuchungen sind ab dem sechsten Lebensmonat möglich und sinnvoll.

  • Die Sehentwicklung

    Die Entwicklung des Sehens und das Zusammenspiel beider Augen findet im Wesentlichen im ersten Lebensjahr statt. Bis zum Alter von 10 Jahren bleibt das Zusammenspiel beider Augen aber noch labil. Jede Störung, welche die Sehentwicklung behindert, kann in diesen ersten Lebensjahren zu einer bleibenden Sehbehinderung führen. Schielen ist eine solche Störung. Hier setzt das Kind nur eines der beiden Augen aktiv zum Sehen ein. Dies führt dazu, dass sich die Sehschärfe am schielenden Auge nicht normal entwickelt. Eine bleibende Sehbehinderung kann die Folge sein.


    Die Gefahr, eine solche Sehschwäche spät zu erkennen, ist bei grossen Schielwinkeln eher gering. Bei kaum sichtbaren Schielabweichungen hingegen wird die Sehschwäche häufig zu spät erkannt. Erfolgt die Diagnose nach dem 10. Lebensjahr, ist eine Verbesserung auch mit einer intensiven Schulung des Auges kaum mehr zu erreichen. Deshalb ist die Frühdiagnose entscheidend! Erste Untersuchungen sind ab dem sechsten Lebensmonat möglich und sinnvoll.


    Neben dem Schielen gibt es weitere Sehschwächen. Am häufigsten ist veränderte Brechkraft der Augen mit Kurz-, Weit- und Stabsichtigkeit (Hornhautverkrümmung). Hier hilft in der Regel die Korrektur mit Brille oder Kontaktlinse.

  • Wann ist eine orthoptische Abklärung angezeigt?

    Am häufigsten wird eine Vorsorgeuntersuchung mit der Frage nach normaler Sehentwicklung durchgeführt. Kinder im Vorschulalter mit angeborenem oder erworbenem Schielen gehören grundsätzlich in die Obhut einer erfahrenen Orthoptistin und einer qualifizierten Augenarztpraxis. Die Wahrnehmung von Doppelbildern, Schwachsichtigkeit und Augenzittern erfordern eine spezialisierte orthoptische Untersuchung. Menschen mit Sehstörungen beim Lesen, Schreiben oder bei Bildschirmarbeit werden ebenfalls in unserer Sehschule betreut.

  • Wie wird Schielen behandelt?

    Schielen ist nicht nur kosmetisch störend, sondern kann zu erheblichen Sehstörungen führen. Nur selten wird die Schielproblematik durch eine ernsthafte Allgemeinerkrankung verursacht. Das kindliche Schielen kann die Folge einer nicht erkannten Fehlsichtigkeit sein. Ohne Behandlung entwickeln fast alle schielenden Kinder eine einseitige Amblyopie (Sehschwäche). Dabei spielt die Grösse des Schielwinkels keine Rolle. Auch ein kosmetisch unauffälliges Mikroschielen kann zu einer erheblichen Sehschwäche führen.


    Das erste Ziel einer Schielbehandlung ist es, auf beiden Augen eine gute Sehschärfe zu erreichen. Im Laufe des weiteren Lebensweges kann nämlich ein Auge durch Unfall oder Krankheit bleibend geschädigt werden, so dass das eigentlich schwächere Auge die volle Funktion übernehmen muss. Je früher die Behandlung einsetzt, umso besser sind die Chancen für eine normale Sehschärfe. Mit Beginn des Schulalters sinken diese erheblich. Wird eine Sehschwäche zu spät entdeckt, bleibt sie zeitlebens bestehen.


    In vielen Situationen kann das Schielen durch eine korrekte Brille beseitigt oder verbessert werden. Bei der Hälfte der Schielkinder und einigen Erwachsenen muss die Fehlstellung aber durch eine Operation an den äusseren Augenmuskeln korrigiert werden.

  • Die Schieloperation

    Das Ziel einer Operation ist die kosmetische Verbesserung des Schielens. Durch den Eingriff lässt sich der Schielwinkel verkleinern. Die Operation hat jedoch keinen Einfluss auf die Sehschwäche und macht meist auch die Brille nicht überflüssig. In einigen Situationen kann aber mit der Schieloperation eine qualitative Verbesserung des beidäugigen Sehens erzielt werden.


    In der Regel wird die Operation erst dann durchgeführt, wenn das Kind die Brille verlässlich trägt, mit beiden Augen annähernd gleich gut sieht und sich ausreichend untersuchen lässt.


    Schieloperationen sind risikoarm und haben gute Erfolgsaussichten. Bei Kindern werden sie in Allgemeinnarkose ausgeführt. Nach der Operation ist das betroffene Auge vermehrt empfindlich, in der Regel etwa für 48 Stunden und vor allem bei Augenbewegungen. Bei der Operation eröffnet der Augenarzt die gut heilende Bindehaut, um die Augenmuskeln zu regulieren. Von der Art der Fehlstellung und vom Ergebnis der Vorbehandlung hängt es ab, ob ein einmaliger Eingriff genügt.

Orthoptik - Schieloperation - ÓMMA Augenklinik - Zürich

Hier untersucht die Orthoptistin das Zusammenspiel beider Augen beim Blick in die Nähe.

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