NETZHAUTDIAGNOSTIK

NETZHAUTDIAGNOSTIK UND THERAPIE

Mit ihren Sinneszellen hat die Netzhaut die Funktion eines Kamerafilms. Störungen der Netzhaut können deshalb zu Sehstörungen und im Extremfall zur Erblindung führen. Die Prüfung der Netzhaut ist ein wichtiger Bestandteil der augenärztlichen Untersuchung.


Zur Untersuchung der Netzhaut werden die technischen Hilfsmittel immer wichtiger. Mit dem Schnittbildverfahren können Makulaveränderungen früh erfasst und behandelt werden. In unserer Praxis steht ein hochauflösendes Spectralis-OCT der neuesten Generation im Einsatz.

  • Warum sind Untersuchungen der Netzhaut wichtig?

    Bei Sehstörungen, die nicht auf eine Fehlsichtigkeit, Hornhaut- oder Linsenveränderungen zurückzuführen sind, ermöglicht die Netzhautuntersuchung Rückschlüsse auf die Ursache der Störung. Die Untersuchung des Augenhintergrundes hilft aber auch bei der Früherkennung von Netzhautveränderungen und Allgemeinerkrankungen mit deren Komplikationen. Häufige Netzhauterkrankungen sind die altersabhängige Makuladegeneration, die Spätkomplikationen bei Diabetes mellitus und venöse Gefässverschlüsse.

  • Zum Ablauf der Untersuchung

    Um den ganzen Augenhintergrund einsehen zu können, muss die Pupille mit Augentropfen weit gestellt werden. Mit einer Lichtquelle und einer Vergrösserungslinse wird der gesamte Augenhintergrund auf Veränderungen abgesucht. Um Details der peripheren Netzhaut einsehen zu können, ist manchmal zusätzlich die Untersuchung mit einem Kontaktglas notwendig. Dieses wird wie eine Kontaktlinse direkt auf das mit Augentropfen betäubte Auge aufgesetzt. Bei weit gestellter Pupille ist die Sehschärfe beeinträchtigt. Während der Wirkdauer der Tropfen (in der Regel 4 bis 6 Stunden) gilt daher striktes Autofahrverbot!

  • Welche Patienten brauchen eine Netzhautuntersuchung?

    Neben der Abklärung von akuten Sehstörungen empfehlen wir regelmässige Untersuchungen des Augenhintergrundes in folgenden Situationen: Bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mindestens einmal im Jahr. Bei Menschen mit nur einem sehenden Auge („Einäuger“) und Menschen mit stabiler trockener Makuladegeneration sind ebenfalls mindestens jährliche Kontrollen empfohlen. Bei Kurzsichtigkeit können frühzeitig Veränderungen der Netzhaut erkannt werden, die zur Netzhautablösung führen.

  • Apparative Methoden zur Netzhaut-Untersuchung

    Zur Untersuchung der Netzhaut werden in zunehmendem Masse technische Hilfsmittel eingesetzt. Diese erlauben eine genaue Lokalisation der Störung und eine exakte Überwachung der Therapie. Dies ist besonders wichtig bei diabetischen Veränderungen und bei Erkrankungen der Makula (altersabhängige Makuladegeneration).


    Die OCT-Untersuchung (Ocular Coherence Tomography) ist ein Schnittbildverfahren, mit dessen Hilfe die verschiedenen Netzhautschichten und die Nervenfaserschicht des Sehnervs dargestellt werden kann. Mit einer Spezialkamera werden die vom Augenhintergrund reflektierten Lichtstrahlen erfasst und zu einem anatomischen Schnittbild umgerechnet. Bei der altersabhängigen Makuladegeneration erlaubt dies die Unterscheidung der trockenen von der feuchten Verlaufsform. Diese Untersuchung ermöglicht auch die Messung der zentralen Netzhautdicke (wichtig bei Entzündungen und Gefässverschlüssen) und die Vermessung des Sehnervs (wichtig als Verlaufskontrolle beim Grünen Star).Bei der Fluoreszenzangiografie wird per Kurzinfusion ein fluoreszierender Farbstoff in die Vene des Patienten gespritzt, der sich im Blutgefässsystem des ganzen Körpers und damit auch des Auges verteilt. Mit Serienfotos einer Spezialkamera kann so die Durchblutungssituation und das Anfärbungsverhalten bestimmter Strukturen am Augenhintergrund dynamisch dargestellt werden.

Broschüre "Netzhautdiagnostik" (PDF)
Netzhautdiagnostik - ÓMMA Augenklinik - Zürich 2

Blick auf eine normale Netzhaut (Infrarotbild). Gut sichtbar sind die Blutgefässe. Links ist der Sehnerv zu erkennen. In der Bildmitte sieht man die zentrale Netzhaut (Makula).

Netzhautdiagnostik - ÓMMA Augenklinik - Zürich 1

Querschnitt durch die Makula (OCT-Bild). Das eigentliche Sehzentrum ist als Vertiefung erkennbar.

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